Gräberfeld

Gedenk­stein auf dem Friedhof der Kirchen­ge­meinde Engerhafe mit den Namen der 188 im KZ Außen­lager Engerhafe verstor­benen Häftlinge
Das 2016 in Einzel­gräber umgestaltete Gräberfeld 

Kurz nach Kriegsende stellte die Verei­nigung der Verfolgten des Nazire­gimes (VVN) auf dem Friedhof der Kirchen­ge­meinde Engerhafe einen Gedenk­stein auf. Ende 1946 wurde der Fried­hofsteil, in dem die verstor­benen KZ-Insassen begraben waren, von einem Gärtner hergerichtet.

1952 ließ der franzö­sische Suchdienst die Leichen exhumieren und, soweit möglich, identi­fi­zieren und anschließend einzeln in drei Sammel­gräbern wieder bestatten. In den Akten der Kirchen­ge­meinde fanden sich die sogenannten Toten­zettel, auf denen die Namen, Geburts- und Sterbe­daten, Häftlings­nummern und Natio­na­li­täten der beerdigten KZ-Opfer standen. Aus der Identi­fi­zierung der Leichen ergaben sich folgende Zahlen zu den Toten, die in Engerhafe beerdigt sind: 67 Polen, 47 Nieder­länder, 21 Letten, 17 Franzosen, 9 Sowjet­bürger, 9 Litauer, 5 Deutsche, 4 Esten, 3 Belgier, 2 Italiener und jeweils ein Slowenier, Däne, Spanier und Tscheche. 57 Tote konnten nicht identi­fi­ziert werden. 14 der franzö­si­schen Toten, 35 der Nieder­länder und 2 der Belgier wurden später in ihre Heimat­länder überführt.

Um das Jahr 1965 wurde die Bepflanzung der Grabanlage auf dem Friedhof verändert. Zwei der drei Rechtecke, welche die Grablage anzeigten, wurden entfernt und an deren Stelle eine Buchs­baum­um­randung in Form eines schräg­ge­stellten Kreuzes und zwei weitere geome­trische Elemente aus Buchsbaum gepflanzt.

1990 wurde nach dem Entwurf einer Schüler­gruppe des Gymna­siums Ulricianum ein weiteres Mahnmal (s. o.) mit den Opfer­namen aufge­stellt. Dieses war vom Gemein­derat 1987 zunächst abgelehnt und erst auf öffent­lichen Druck akzep­tiert worden. Dort werden zum ersten Mal die Namen der Todes­opfer genannt.

2016 erfolgte die grund­le­gende Umgestaltung des Gräber­feldes. Jetzt gibt es durch indivi­duelle Grabsteine deutlich sichtbare Einzelgräber.